Kurrende



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Kurrende von Hubrig - eine erzgebirgische Tradition

Die singenden Kinder von Hubrig sieht man vor allem zur Weihnachts -und Adventszeit immer öfter. Die beiden Kurrendenen aus unserem Onlineshop gehören zur erzgebirgischen Volkskunst und sind wie alle anderen Figuren der Volkskunst liebevoll gestaltet und handbemalt. Sie können zwischen dem Kurrenmädchen mit einem Buch in der Hand und hübschen Zöpfen oder dem Kurrenmädchen mit der brennenden Kerze wählen.

Kurrende - der singende Chor

Was sind Kurrende?

Das Wort "Kurrende" stammt aus dem lateinischem und bedeutet übersetzt so viel wie "currere"= "laufen", also Laufchor. Ursprünglich war damit ein aus bedürftigen Schülern bestehender Chor gemeint, der von Haus zu Haus zog und zu besonderen Anlässen wie einer Hochzeit oder Beerdigung unter der Leitung eines älteren Schülers für Geld sang. Zur Reformationszeit entstand daraus die Bindung zur evangelischen Kirche.

Die Geschichte der Kurrenden

Als großes Vorbild eines Kurrendesängers wurde der bekannte Martin Luther hingestellt, was auf seine Schulzeit in Magdeburg zurück zu schließen ist. Dort hat er den Gesang gepflegt, um sein täglich Brot mit singen von Tür zu Tür zu verdienen. Später wurde er als Reformator bekannt und damit auch sein freundlich mahnendes Wort. 

Um die Wiederbelebung der Kurrenden in zeitgemäßer Form zu erhalten, wurden Kinder und Jugendchöre gegründet, die besonders in der Weihnachtszeit in der Kirche und anderen besonderen Orten mit schöner Musik auftraten und die Menschen erfreuten. Der Gedanke der Wohltätigkeit zugunsten der Kurrendesänger stand viele Jahrhunderte immer im Vordergrund. Die bekannte Form von dem singenden Chor ging im 19. Jahrhundert allmählich verloren.

Kurrende heute

Heute bestehen die Kurrenden aus einer Gruppe von Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren.

Die Hauptaufgabe der Kurrenden besteht heute in der Gestaltung der Gottesdienst-Liturgie und den Gesängen der Gemeinden. Um auch die jüngeren Kinder spielerisch auf die Aufgaben der Kurrenden vorzubereiten, haben viele Gemeinden "Vorkurrende". Des Weiteren bestand eine wichtige Aufgabe der Kurrenden in der sogenannten "Quempas". So nennt man die Reihenfolge der weihnachtlichen Lieder während des Gottesdienstes.

Der Begriff Kurrende hat sich über die Jahrhunderte erhalten und wird vor allem an evangelischen Kirchen noch als freiwilliger Jugendchor angeboten. Besonders im Erzgebirge haben Kurrende eine lange Tradition und gehören zum normalen Gottesdienstablauf. Zur Vorweihnachtszeit ist es auch heute noch Brauchtum, dass die Kurrendesänger mit Laternen durch die Straßen ziehen und Weihnachtslieder vortragen. In katholischen Gemeinden nennt man diese dann Sternsinger. Insbesondere an christlichen Hochfesten wie Weihnachten und Ostern tragen die Chorsänger zur Freude der Einwohner ihren Gesang vor.